Stellungnahme der KAB und CAJ zur Verlagerung der Homann-Werke
- 27. April 2017
Firmen haben Verantwortung
KAB und CAJ kritisieren die Verlagerung der Homann-Werke
„Diese Wirtschaft tötet!“, so kritisiert Papst Franziskus die Vorgehensweise von vielen Unternehmen. So sehen es auch die Osnabrücker Diözesanverbände der Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und der Christliche Arbeiterjugend (CAJ) und verurteilen das Vorgehen der Geschäftsleitung der Homann-Werke scharf.
Es ist unverantwortlich, wenn einem Unternehmen geringere Produktionskosten und Subventionen wichtiger sind als das Leben und die Zukunft von 1200 Menschen und ihren Familien.
KAB und CAJ fordern die Homann-Werke auf, Verantwortung für ihre MitarbeiterInnen zu übernehmen. Bei einer Produktionsverlagerung ist es ihre Pflicht, durch Stellenvermittlung, Schulungen und Qualifizierung der Belegschaft eine neue Zukunftsperspektive zu ermöglichen. So wie die ArbeiternehmerInnen durch ihre Arbeit die Zukunft der Homann-Werke ermöglicht haben.
KAB und CAJ fordert die Kommunal- und Landespolitik auf, keine Anreize zu schaffen, dass Standorte von Firmen aus Gründen der Gewinnmaximierung verlagert werden. Es müssen die Betriebe unterstützt werden, die Verantwortung für ihre Belegschaft übernehmen.
Viel zu häufig werden MitarbeiterInnen nur als Produktionsfaktor und Kostenstelle gesehen. Oberste Maxime ist die Gewinnmaximierung; dass dieser Gewinn, von Menschen erwirtschaftet wird, die in den Fabrikhallen, auf den Baustellen und in den Büros arbeiten, wird meist übersehen. Übersehen wird auch, dass diese Menschen Namen, Familien und Lebenspläne haben.
Eine Firma, eine Fabrik oder ein Unternehmen besteht nicht nur aus der Geschäftsleitung, Investoren, Aktionären, Maschinen und Rohstoffen. Der Erfolg einer Firma baut auf die Arbeit und den Einsatz von Menschen auf, die einen großen Teil ihres Lebens dieser Arbeit widmen.
Daher ist es wichtig, die MitarbeiterInnen über den Betriebsrat in Entscheidungen der Geschäftsleitung miteinzubeziehen. MitarbeiterInnen müssen für ihren Einsatz einen Lohn erhalten, mit dem sie sich und eine Familie ernähren können. MitarbeiterInnen müssen am Gewinn eines Unternehmens beteiligt werden, da er durch ihre Arbeit erwirtschaftet wurde. Nur dann kann von MitarbeiterInnen und ArbeitnehmerInnen gesprochen werden.
Wird der Mensch nur als Produktionsfaktor gesehen, der nur Produkte erstellen oder eine Dienstleistung erbringen soll? Ist der Mensch nur Arbeitskraft, die austauschbar ist, sobald sie die Leistung nicht mehr erbringt oder gar zu teuer wird? Dann muss eigentlich von Lohnsklaven gesprochen werden, da die MitarbeiterInnen dem Wohlwollen der Konzerne ausgeliefert sind. Dieses Verhalten erinnert an die Zeit der Industrialisierung, in der die soziale Not viel zu groß war.
Solange nur die Interessen der Wirtschaft und nicht der Mensch im Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Handelns stehen, solange tötet diese Wirtschaft!
Kontaktdaten: Für Rückfragen steht Ihnen Frederick Heidenreich, KAB-Sekretär der KAB-Osnabrück
Kleine Domsfreiheit 23, 49074 Osnabrück, Tel.: 0541-318-391, zur Verfügung.
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